Worin unterscheiden sich Reliabilität und Validität voneinander?
Diskutiert man mit einem Forscher seine empirischen Ergebnisse, so wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Diskussion hinsichtlich der Güte seiner Ergebnisse sich um zwei Begriffe kreisen: Der Reliabilität und der Validität. Da es immer wieder zu Missverständnissen kommt, wollen wir in diesem Blogbeitrag zur Klärung beitragen.
Wie eingangs schon kurz erwähnt, handelt es sich bei der Validität und Reliabilität um zwei quantitative Gütekriterien, die für die Beurteilung psychologischer Studien herangezogen werden.
Ist eine Forschungsarbeit valide, so bedeutet dies, dass das gemessen wurde, was gemessen werden sollte. Denn nur wenn dies der Fall ist, werden die richtigen Ergebnisse angezeigt. Anders ausgedrückt: Wenn das Messinstrument – z. B. eine Waage – seine spezifische Funktion erfüllt und das Gewicht eines Gegenstandes misst, dann folgt daraus ein gültiges, d.h. valides Ergebnis.
Die Validität ist deshalb so wichtig, weil sie vertrauenswürdige Ergebnisse ermöglicht. Anders ausgedrückt: Einem Tacho kann ich man nur vertrauen, wenn dieser konstant die Geschwindigkeit immer in Km/h.
Unter Reliabilität versteht man die Zuverlässigkeit bzw. die Konsistenz der Messungen. Kurz: Es geht darum, ob der Versuch unter denselben Voraussetzungen mit konsistenten Ergebnissen wiederholt werden kann. Pointiert könnte man auch sagen: Eine Messung ist keine Messung, d.h. wenn ich meinen einen Gegenstand auf einer Waage nur einmal gemessen habe, so ist keine Reliabilität gegeben. Messe ich jedoch mehrmals und die Ergebnisse sind konsistent, so sind die Ergebnisse reliabel, d.h. zuverlässig und damit vertrauenswürdig.
Insbesondere für die Replizierbarkeit von psychologischen Studien und Testverfahren ist die Validität und Reliabilität von größter Bedeutung, denn nur so kann sichergestellt werden, dass diese sich von der wissenschaftlichen Community akzeptiert und eingesetzt werden.
Bezogen auf psychologische Testverfahren bzw. Studien kann somit konstatiert werden, dass die Validität misst, ob z.B. das Testverfahren auch das misst, was es messen soll. Die Reliabilität wiederum ist ein Gradmesser, ob das Testverfahren, wenn es wiederholt wird, konsistente Ergebnisse liefert.
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